Please try to fix me

 

When you try your best but you don't succeed
When you get what you want but not what you need
When you feel so tired but you can't sleep
Stuck in reverse

And the tears come streaming down your face
When you lose something you can't replace
When you love someone but it goes to waste
Could it be worse?

And high up above or down below
When you're too in love to let it go
But if you never try you'll never know
Just what you're worth

Lights will guide you home
And ignite your bones
And I will try to fix you                       lyrics by Coldplay

 

ICH

Wann war ich

das letzte Mal

Ich?

Mein starkes, sicheres Ich,

ehrlich, direkt, selbstbewusst?

Wann begann ich

es unter meinem anderen Ich

zu begraben?

Unsicher, unterwürfig, ängstlich,

abhängig von Liebe,

von deiner Liebe,

mich festklammernd

an eine Illusion.

 

Vertrauen

Am Anfang war der Schmerz.

Ein tiefes, schwarzes, alles verschlingende Loch.

Kurze Momente an der Oberfläche,

doch kein dauerhafter Halt.

Viele wendeten sich ab,

überfordert vom Schmerz.

Nach und nach

baute ich kleine, fragile Inseln in der Schwärze,

über dem Abgrund,

reichte mit selbst eine Hand.

Jetzt stehe ich auf festem Grund, aber

ich spüre die Dunkelheit unter mir,

sie ist immer da, ich kann jederzeit

einbrechen, teilweise oder ganz in ihr versinken.

Ich bleibe auf dem von mir gebauten Boden,

traue den Inseln der anderen nicht,

auch wenn sie behaupten sie seien sicher.

Zu oft wurde mir

der Boden unter den Füßen weggezogen,

wurde ich von privatem Boden verbannt.

Ich traue euch nicht mehr,

ich falle zu schnell

zurück in die Dunkelheit.

Missä taivas on / Wo ist der Himmel

Du warst mein Rettungsseil, bei ruhiger und stürmischer See
konnte ich mich halten,

mal leicht und ohne Mühe, mal fester zupackend,

mal mit verletzten Händen, fast blutig von der Reibung,

der Himmel über und um uns.

Als ich sank/ du das Seil lockertest/ du mich in die Tiefe zogst,

ließ ich nicht los,

ich sah doch noch den Himmel.

Es wurde dunkler, aber ich ließ nicht los,

ich erinnerte mich doch noch an den Himmel,

bald tauchen wir wieder auf.

In der Tiefe, umgeben von Schwärze, ließ ich nicht los,

denn es wurde schwierig zu entscheiden, wo oben und unten ist.

Würde ich den Weg zurück zum Himmel finden,

wenn ich loslasse?

Und gibt es ihn überhaupt, darf ich ihn sehen, kann ich ihn sehen?

Dann kapptest du das Seil und ich

trieb in der Tiefe, alleine in der Dunkelheit,

orientierungslos, antriebslos,

bereit weiter zu sinken und nie wieder aufzutauchen,

das Seil noch in den Händen.

Dann ließ ich los.

Ich fange an zu schwimmen, in eine Richtung,

in der vielleicht am Ende die Wasseroberfläche und

die freie Sicht auf den Himmel auf mich warten.

„Doch dieser Moment: der ist gut“

der erste kuss, so vorsichtig und zärtlich, danach das gefühl zu schweben.

Sich verlieren in der musik, mein herz öffnet sich, fliegt ihm entgegen.

Ihm beim Konzert bei „your love is the only thing….“ in die augen schauen.

Geschichten schreiben mit mir in der hauptrolle.

Das rauhe meer vor mir, wind in meinem haar, weht alles schlechte fort.

Ein gespräch, wo die andere genau versteht was ich meine und es genau so sieht.

Mich ins bett kuscheln und mir vorstellen, wie wir zusammen kommen.

Immer wieder der erste schnee, der alles bedeckt und friedvolle ruhe ausstrahlt.

Ein frisches, neues tattoo.

Nach ein paar tagen wanderung aus dem wald kommen und in die sauna gehen.

Mich im corona umdrehen und er lächelt mich an.

Nach der kellerüberschwemmung mit allen auf der straße stehen und bier trinken.

Eine boulderstrecke schaffen.

In lappeenranta auf der schanze sitzend auf den saimaa-see schauen und eine zigarette rauchen, während die sonne untergeht.

Wenn sich in einem glaubwürdigen liebesfilm beide in die augen schauen und sich zum ersten Mal küssen.

Vorm weggehen mit den mädels was aus „buffy- the musical“ singen.

Ein ticket für ein konzert bekommen.

Beim gathering tanzen die finnen zu kids in america, alle drehen bei earth crisis durch, „burn down HLS“ auf die firestartermelodie.

Die kleinen wackeln zur begrüßung auf mich zu.

Eine zwiebel in meinem bett finden.

Sich mit anderen und für sie freuen.

Zwei schnurrende katzen auf dem schoß.

die wärmende sonne im gesicht.

gemeinsam lachen.

ein „ich hab dich lieb“.

eintauchen in die Welt eines buches.

singen, tanzen, essen.

Gelee

Ich sitze nicht in einem schwarzen Loch,

unfähig mich zu bewegen, nur Leere und Hoffnungslosigkeit in mir.

Ich bin umgeben von Gelee,

das mich hält und bindet,

das Bewegungen erschwert, meine Umgebung dumpf macht,

mich von ihr ausschließt.

Dagegen anzukämpfen ist möglich,

braucht Anstrengung und Energie,

oft fühlt es sich besser,

geborgener an,

im Gelee zu bleiben, nichts zu verändern.

Doch jede Befreiung,

sei sie auch nur kurz oder nur teilweise,

lässt mich die Luft spüren,

die freie und reine Bewegung genießen,

freier atmen, leichter lächeln, strahlen.

Warum nur entsteht immer wieder neues Gelee,

umgibt mich,

mal weich, mal fest, macht alles schwer und anstrengend

und trennt mich von anderen?

Was sind die Auslöser? Was hindert es am Wachsen?

Ich will strahlen und alles schmelzen.

Ich will es durchstoßen und hinter mir lassen.

Ich will wieder dazugehören.