
we deserve to dream (Herbst, 2023)

sehnsuchtundabschied.waldgeist.org
Texte über Depression, Hoffnungen, Träume, Illusionen und Melancholie
I give up and let it go
fuck this shit and dramashow
no more fighting against myself
no more trying everything.
I give up and stay in bed,
watch TV, ignore my head
no more forcing to get up,
i resign and quit the job.
I´m done, trying to think positive
I´m done trying to improve my life
I´m done falling down and getting up
I´m done and I give up.
Wo bist du?
Hast du dich verirrt?
Ich glaube schon so lange,
dass es dich gibt,
ich fühle dich
in meinem Herzen,
als wärst du schon dagewesen,
als hätten wir schon
ein ganzes Leben
zusammen gelebt.
Als schlüge mein Herz
zum Takt deines Lächelns,
als hätten deine Lippen
gerade erst die meinen berührt.
Wirst du noch kommen?
Oder muss ich
nur mit der Erinnerung
an etwas nie dagewesenes leben?
Da ist sie wieder,
die Lebensfreude,
das Strahlen und Lächeln,
Kichern und Hoffnung,
die Naivität,
oder
doch nur Phantasie
und Realitätsflucht,
es wird niemals wahr,
die Realität kommt
mit einer Frage
und zerstört
sie wieder.
Ich bin
auf dem Rückzug,
habe eine Verabredung
mit mir selbst.
Blicke immer tiefer in mich hinein,
bis ich ganz da bin.
Ich bin
Auf dem Rückzug,
ziehe mich mehr und mehr
in mich zurück,
werde leiser und kleiner,
bis ich ganz verschwinde……
Heute werden wir sterben. Wir haben nur noch fünf Tage zu leben und müssen uns von allem verabschieden. Nur zwei Gedanken machen mich traurig. Der an meine Katzen und dass ich gerne noch geliebt worden wäre. Aber dafür ist es jetzt zu spät. Alles andere ist ok, ich habe viel erlebt und gemacht und alles, was ich noch hätte machen wollen spielt alles keine große Rolle mehr im Angesicht meines Todes. Und ich begrüße den Tod als Ausweg aus der Verzweiflung und dem nie enden wollenden Schmerz. Ich bereit zu gehen. Seit Jahren.
Der Abschied ist nahe. Noch einmal schaue ich mein Leben an, meine wichtigen und unwichtigen Projekte, all die vielen kleinen und großen Gegenstände, die mich begleitet haben. Im letzten Raum meines Lebenshauses treffe ich auf die Menschen, die ich kennenlernen durfte. Nicht alle möchte ich sehen, viele sind weit weg und mit sich beschäftigt. Aber ein paar wenige möchte ich ein letztes Mal in den Arm nehmen, Großeltern, Eltern, meinen Bruder und ein paar wenige Freund_innen. Danke, dass ihr da wart, Danke dass ihr mich geliebt habt.
Dann drehe ich mich um und verlasse mein Leben. Durch den Wald bis zu meiner letzten Ruhestätte. Ich lege mich zwischen die Wurzeln eines großen Baumes und kuschle mich ein, seine Wurzeln umfangen mich und ich verabschiede mich von meinem Körper. Danke Beine fürs Tragen, Danke Lungen fürs Atmen, Danke Herz fürs Aushalten des Schmerzes und der Liebe. Ich spüre, wie ich mich auflöse, in die Erde sinke und dann in vielen Partikeln überall bin, in der Luft, bei den Sternen, in der Erde, im Meer. Ich spüre das ganze Universum, bin Teil davon und sehe das Wunder, das es ist.
Dann sagt eine Stimme, dass es noch einen Lebensfunken in mir gäbe, der nicht aufgeben möchte. Der wächst und mich ins Leben zurück holt. Ich spüre ihn nicht und will dort liegen bleiben, geborgen und friedlich in den Wurzeln des Baumes. Doch das Spiel verlangt, dass ich zurückkomme. Ich horche in meinen Körper und das einzige, das ich spüren kann ist der Druck in meinem Magen. Das Gefühl, dass ich noch nicht gehen darf, weil es noch zu viel Scheiße auf der Welt gibt, gegen die ich ankämpfen muss. Ich erhebe mich und gehe zusammen mit meinem Seelentier zurück zu meinem Lebenshaus, das nur noch aus einem einzigen Raum besteht. Der Raum ist voller Spiegel und zeigt, wer ich jetzt bin.
Mich blickt eine Amazone an mit kurzen Rock, wilden Haaren und einem Speer in der Wand. Hinter ihr schwebt ein großer Blauwal in der Luft. Ich bin zurück.
This.
you.
here.
will get me through,
when life sends me
loneliness and fights.
when a new beginning
only gets me where i started
and old memories keep coming up.
but this, you, here, united in agony,
shared and not alone.
this moment
will get me through.
das Gefühl.
Ich mag dich.
Das Leben ist schön.
Es geht mir gut.
Kurz.
Um dann
dem Chronischen
Platz zu machen.
Der nicht enden wollenden Bedeutungslosigkeit.